Ausstellungen

02. June 2013

Siegfried Gnichwitz und Manfred Moors

Skulpturen aus Privatbesitz

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Fast jeder Mensch ist oder war einmal Sammler von irgendetwas. Wann aber ist der Moment erreicht, an dem jemand Kunstsammler genannt wird? Siegfried Gnichwitz und seine Frau Margarete leben in Herten, wo Herr Gnichwitz lange für den Fleischfabrikanten Karl-Ludwig Schweisfurth als Grafiker und Berater in allen Fragen zur Kunst gearbeitet hat, während Manfred Moors aus Essen beruflich nie mit Kunst zu tun hatte, sondern als Gründungsmitglied des Freundeskreises Habakuk dem Museum seit 20 Jahren verbunden ist. Beide leben privat mit der ausgestellten Kunst, die sie in mehreren Jahrzehnten gesammelt haben. Die Werke wurden gekauft, waren Geschenke von Künstlern oder der Besitz resultiert aus einem Tausch Arbeit gegen Arbeit: Kunstwerk gegen Katalogbeitrag oder Rede zur Eröffnung. Auf diese Weise entstehen nicht unbedingt kunsthistorisch stringente Sammlungen, dafür ermöglicht die Ausstellung Einblicke in ungewohnte Zusammenhänge künstlerischer Produktion.

Die Skulpturen und plastischen Objekte mittlerer Größe von rund 20 Künstlern werden in der von Erika Hock entworfenen Installation „Continental Shelf“ präsentiert, die sie für den inneren Glaskasten im Skulpturenmuseum 2011 entworfen hat und die wie ein flexibles Regalsystem funktioniert. Alle anderen Werke, die sonst in diesem Bereich des inneren Glaskasten gezeigt werden, sind verschwunden, doch die Namen einiger Künstler können den Besuchern vertraut vorkommen, denn von ihnen besitzt das Museum ebenfalls Skulpturen: Heinz Breloh, Hede Bühl, Dorothee Golz, Friedrich Gräsel, Heinz-Günter Prager, Ansgar Nierhoff, Robert Schad, Daniel Spoerri, Igael Tumarkin und Peter Vogel. Die Liste der Überschneidungen ist lang, sie belegt sowohl eine regionale Verankerung bei den privaten Sammlungen wie im Museum als auch parallele Aktivitäten in den vergangenen 30 Jahren.

Doch auf einer zweiten Ebene geht es in dieser Ausstellung nicht nur um die einzelnen Kunstwerke, sondern auch um die Haltung zur Kunst ohne spekulative finanzielle Beweggründe: private Leidenschaft zur Kunst,