Ausstellungen
02. June 2013
this is tomorrow
Der Pavillon als Ausstellungsort
eine räumliche Transformation im Video
Jan Kämmerling und Karsten Weber beschäftigen sich seit zwei Jahren mit dem architektonischen Gebäudetypus des Pavillons. Als freistehendes leichtes Bauwerk im Park besteht es in seiner Grundform nur aus dünnen Stützen, die ein Dach tragen und den Blick in die Landschaft in alle Richtungen ermöglichen. Natürlich ist das Museum kein Pavillon, man müsste sich schon das ganze Rathaus weg denken, um der architektonischen Definition nahe zu kommen, aber eine prinzipielle Gemeinsamkeit gibt es doch, und auf die zielen die Düsseldorfer Künstler: Durch die filigranen Stahlstreben, die die gläserne Außenhaut des Museums teilen und halten, wird der Blick nicht behindert, und es werden bei einem Rundgang immer neue Verbindungen sichtbar zwischen Skulpturen im Innen- und im Außenraum.
Den Blick nach außen haben Kämmerling und Weber in das Untergeschoss des Museums transportiert, indem sie wandfüllende Videoaufnahmen in alle vier Himmelsrichtungen – jeweils in die ursprüngliche Richtung – projizieren und damit die obere Etage im Ausschnitt der statischen Videobilder komprimieren. Auch in dieser Installation geht es um die Bedingungen des konkreten Ortes für das Ausstellen von Kunst, aber auch viel allgemeiner darum, was heute zwischen Display, white cube und Ortsspezifik das Ausstellen von Kunst in einem Museum interessant macht. Dieser Diskurs geht immer weiter und ist heute nicht mehr nur ein Thema für Kunsthistoriker in Museen, sondern es interessieren sich auch Architekten und Künstler für diese Fragestellung. Am Ende der Ausstellungszeit wird Mitte September 2013 eine Veranstaltung das Thema mit Kurzreferaten und einer offenen Diskussionsrunde aufnehmen.