Veranstaltungen

17. September 2019

BETON-CAFÉ

Gespräche über Kunst-am-Bau

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Am Dienstag, dem 17. September, findet ab 18 Uhr im insel-Café des Marler Sterns ein Gesprächsabend und eine Publikationspräsentation unter dem Titel „Beton-Café“ statt. Das

„Beton-Café“ wird auf Anregung von Sebastian Freytag veranstaltet. Sebastian Freytag (*1978) ist Bildender Künstler und hat sich in den letzten zwei Jahren mit den wandgebundenen historischen Kunst-am-Bau-Werken der 1950er bis 1970er in Marl und im Ruhr-Gebiet beschäftigt. 2018 entwickelte er auf Einladung des Skulpturenmuseums Glaskasten im Rahmen des Programms „Stadtbesetzung“ des Kultursekretariats Gütersloh das Wandprojekt „Res Publica“ für die Rasenfläche des ehemaligen Hallenbads in Marl.

Dieses Jahr entwickelte Sebastian Freytag drei verschiedene Plakate die unter dem Titel „Betonerinnerungen“ im öffentlichen Raum im September an den Litfaßsäulen in Marl zu sehen sein werden. Die Plakate greifen ausschnitthaft drei verschiedene historische Kunst-am-Bau- Werke von Klaus Herleb (Betonrelief in der katholischen Hauptschule in Marl-Hamm von 1974), Eugen Roth (Wandarbeit im ehemaligen Hallenbad von 1964) und Günter Fruhtrunk (Wandarbeit von 1976 im Marler Stern) auf und bringen diese in den öffentlichen Raum in Marl zurück.

Der Gesprächsabend BETON-CAFÉ am 17. September dient als Plattform zum Austausch und zur Reflexion über die historische Bedeutung der Kunst-am-Bau-Werke und die Frage nach ihrer Aktualität. Da sich eine Vielzahl der Werke in Gebäuden befinden, die unterdessen und in naher Zukunft sanierungsbedürftig sind, zeigt sich auch eine zeitgenössische Notwendigkeit, diese Werke erneut zu betrachten.

An dem Gesprächsabend im BETON-CAFÉ werden Georg Elben (Marl), Friederike Schuler (Köln), Ina Scheffler (Düsseldorf) und Sebastian Freytag (Köln) sprechen.

Eine Publikation, die das Projekt „Res Publica“ und die Ergebnisse der Recherche von Sebastian Freytag abbildet, wird an dem Abend präsentiert.

Zu der Veranstaltung im insel-Café des Marler Sterns, umgeben von der Wandmalerei Günter Fruhtrunks, sind Interessierte zum Gedankenaustausch eingeladen.

Datum: Dienstag, 17. September, 18–20 Uhr

Ort: insel-Café im Marler Stern 51°39'12.1"N 7°05'48.0"E

Programmablauf:

Georg Elben (Marl): Einführung / Kunst im öffentlichen Raum in Marl

Friederike Schuler (Köln): Der historische Kontext für die Kunst-am-Bau-Werke der Nachkriegszeit

Ina Scheffler (Düsseldorf): 1957 Kunst und Bau der Rolandschule in Düsseldorf als lokaler Anlass der Polarisierung zwischen alten Eliten und innovativen Künstlern und Architekten

Sebastian Freytag (Köln): Akute Wandgestaltungen über die künstlerische Bedeutung historischer Kunst-am-Bau-Projekte

 

Buchpräsentation: Sebastian Freytag „Res Publica“

Über die Sprecher:

Georg Elben: Museumsdirektor des Skulpturenmuseum Glaskasten Marl.

Dr. Friederike Schuler: Friederike Schule ist Kunsthistorikerin und freie Kuratorin in Köln. Studium der Kunstgeschichte, Soziologie und Interkulturellen Kommunikation an der LMU München, Magister (2005) Promotion zur Kunst am Bau in der Weimarer Republik (2013), publiziert mit dem Titel: Im Dienste der Gemeinschaft. Figurative Wandmalerei in der Weimarer Republik (Tectum Marburg 2017)

Seit 2005 freiberufliche Kunsthistorikerin im Rheinland; seit 2015 Mitglied im Kunstbeirat der Kunst-Station Sankt Peter Köln. Projekte und Publikationen zu zeitgenössischer Kunst und Kunst im öffentlichen Raum, u.a. „Jeder Mensch ein Künstler.“ Joseph Beuys – eine Spurensuche, in: Düsseldorfer Erinnerungsorte, Essen 2018.

„‘Feuerprobe’ für die moderne Wandmalerei. Der Lebenszyklus von 1923 im Krefelder Kaiser Wilhelm Museum", in: Johan Thorn Prikker. Mit allen Regeln der Kunst. Vom Jungendstil zur Abstraktion, Ausst. Kat. Museum Boijmans van Beuningen Rotterdam, museum kunst palast Düsseldorf 2010.

Vertr. Prof. Dr. Ina Scheffler: Ina Scheffler ist Kunstpädgogin und lebt in Düsseldorf. Studium der Kulturanthropologie, Neueren Englischen Literaturwissenschaft und Skandinavistik in Bonn, Magisterexamen (2007), 2009 bis 2012 Lehrauftrag an der Universität Siegen (Schwedisch), Staatsexamen I und II in Kunst und Englisch, 2012 bis 2014 Lehre am Gymnasium, April 2014 bis Juli 2017 Lehrauftrag an der Staatl. Kunstakademie Düsseldorf (Kunstdidaktik), April 2015 bis April 2018 Vertretungsprofessur an der Kunsthochschule Mainz (Kunstdidaktik), seit April 2018 Vertretungsprofessur an der Universität Siegen (Kulturelle Bildung), Promotion über die Rolandschule als erster Zero-Raum und kunstdidaktische Funktionen von Schularchitektur bei Prof. Dr. Kunibert Bering, Veröffentlichungen zu den Themen Schularchitektur, Bildungsräumen und Kinderzeichnung u.a. Hier und Jetzt. Gegenwart, Gegenwartskunst und künstlerisches Denken als fruchtbare Bildungsmomente, Lerchenfeld 46/2018

Sebastian Freytag: Sebastian Freytag ist Bildender Künstler und lebt in Köln. Seine künstlerische Praxis umfasst Malerei und Projekte im öffentlichen Raum. Studierte von 1998 bis 2005 an der Kunstakademie Düsseldorf Malerei und von 2000 bis 2005 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Kunstgeschichte und Philosophie. Seine Magisterarbeit schrieb über „Wittgensteins Begriff der Familienähnlichkeiten in der Theorie der Kunst“. Sebastian Freytag nahm an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen teil: Kunstsammlung der Ruhr- Universität Bochum (2009), RMIT Gallery Melbourne (2009), Pori Art Museum (2010), Museum Morsbroich, Leverkusen (2010), Kunstverein Dortmund (2014), Justin Art House Museum, Melbourne (2016). 2010 war er Stipendiat des Landes NRW auf Schloss Ringenberg. 2011 realisierte er eine permanente Wandmalerei für das Finanzamt Herne. Sebastian Freytag ist Mitgründer des Ausstellungsraumes und Künstlerkollektivs KONSORTIUM. Betreiben des Ausstellungsraums in Düsseldorf von 2004 bis 2010, kuratierte Projekte unter anderem 2007 im KIT, Düsseldorf, 2009 SCA Gallery Sydney, 2016 Ludwig Forum Aachen. Sebastian Freytag ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen.

 

 

Foto: Sebastian Freytag