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31. May 2015

Künstlergespräch mit Zhang Peili in der Ausstellung „Die angehaltene Zeit – Video und Sound“

CHINA8

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am Sonntag, 31. Mai 2015 um 15 Uhr
im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl

Videokunst gibt es erst seit rund 50 Jahren, sie ist also das jüngste, heute jedoch weitgehend etablierte Genre in der Kunst. Keine Neuerung kommt ohne eine mythenumrankte Geschichte ihrer Anfänge aus. International steht der in Korea geborene und lange in Deutschland lebende Nam June Paik im Mittelpunkt, und eine ähnliche Rolle nimmt der 1957 geborene Zhang Peili für die chinesische Kunstgeschichte ein. Zhang zählt seit Jahren zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern der VR China und geniest internationalen Ruf. Mit der Künstlergruppe Teich kämpfte er in den 1980er Jahren gegen die staatliche Kulturdoktrin und für künstlerische Freiraume. Seit 2000 lehrt er Videokunst an der Chinesischen Hochschule der Künste in Hangzhou.

Seine frühen Videos wie das in Marl präsentierte Werk 30 x 30, in dem ein Spiegel vom Künstler immer wieder auf den Boden geworfen und anschließend mühsam geklebt wird, gelten als die ersten Videos des Landes überhaupt. Außerdem werden in Marl sein ironisches found footage-Video happiness projiziert, das in zwei parallelen Einstellungen Ausschnitte alter Filme zeigt (feurig sprechende Funktionären sowie eifrig klatschende Zuhörer), sowie eine Installation mit originaler Nähmaschine und 40 Monitore, die den Arbeitsalltag von Näherinnen dokumentiert.

Im Gespräch mit Xu Dan, Andreas Schmid und Georg Elben berichtet Zhang Peili über seine Arbeit und sein Leben als Künstler in China. Zhang, der selbst Malerei studiert hat, wird über seine Rolle als Lehrender sprechen und über die Rolle, die die Videokunst in der Kunstszene Chinas heute einnimmt.