Veranstaltungen

28. April 2016

Benno Werth in der Rathausgalerie vom 28. April 2016 - 12. Juni 2016

Vernissage

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VERNISSAGE
Donnerstag, 28. April 2016 um 17.00 Uhr

Begrüßung durch Georg Elben, Direktor des Skulpturenmuseums Glaskasten Marl

FINISSAGE
Sonntag, 12. Juni 2016 um 11.30 Uhr

Begrüßung durch Georg Elben
Erläuterung und Präsentation des besonderen Gussverfahrens Benno Werths durch
Prof. Dr.rer.nat. Dr.h.c. Gisela Engeln-Müllges, Lebensgefährtin des Künstlers

Skulpturen, Zeichnungen und Malerei aus den Sammlungen des Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, des Stadtmuseums Riesa und von Privat

Bereits 1962 entwickelte der Anfang 2015 verstorbene Aachener
Bildhauer und Maler Benno Werth ein einzigartiges Gussverfahren,
das ihm ermöglichte, komplizierte Überschneidungen und Hinterfangungen
innerhalb seiner Plastiken zu erzielen.
Skulptur und Plastik zeugen seit jeher vom künstlerischen Willen
des Bildhauers, in den Raum zu wirken. Die Strategien hierfür sind
vielfältig, können spontan und gestisch sein oder rational und analytisch.
Allem künstlerisch-plastischen Schaffen gemeinsam ist, dass
eine dreidimensionale Form kreiert wird, die entweder als autarkes
Objekt Bestand hat oder die Vorlage zum Guss gibt. Das bildhauerische
Raumverständnis bei Benno Werth geht hier andere Wege:

„Die gegossene Metallplastik ist nach den beiden bekannten
Verfahren des Sandformgusses und des Wachsausschmelzens
streng genommen nicht nur eine Sache des gestalterischen
Verstandes, sondern auch der technischen Durchführbarkeit.
Metallgüsse waren bisher nur möglich, sofern ihnen ein Modell
zugrunde lag. Statik und Struktur des Modellmaterials (Gips,
Wachs) sind eigener Art und beschränken die weitaus reichere
natürliche Bildbarkeit des Metalls. Die Schwierigkeiten dieser
technischen Begrenzung kennt jeder Metallplastiker. Sie führten
mich zu Versuchen, den Umweg über das Modell auszuschalten
und direkt ein Formbett für den Guss zu arbeiten. So entwickelte
ich das Negativformverfahren bzw. Substraktivformverfahren. Ein
solcher Direktguss macht es nötig, eine Plastik ausschließlich
im Negativ zu konzipieren und zu schneiden. […] Die negative
Gussform wird man im Allgemeinen aus mehreren Teilen zusammensetzen.
Schon hier gibt es die Möglichkeit, die einzelnen
Formteile nach einem kompositionellen Plan anzuordnen. […]
Das Negativformverfahren konkurriert nicht mit den bestehenden
Techniken, sie haben ihre eigene Aufgabe. Aber es erweitert,
indem es vom Modell befreit, den Formvorrat, der in der
Natur des Metalls selbst liegt, und ermöglicht Formungen und
Hinterschneidungen in beliebiger Komplexität, die mit anderen
Gussverfahren nicht erreichbar sind. […]“