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10. July 2016

Vernissage Kristalle im Beton - Die produktive Leichtigkeit

Vernissage 10.07.2016 um 12 Uhr

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Kristalle im Beton – Die produktive Leichtigkeit
Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Eröffnung Sonntag, 10. Juli 2016 um 12 Uhr
10. Juli bis 18. September 2016
Pressetermin Freitag, 8. Juli um 11.30

Die künstlerische Haltung, sich immer wieder neuen Begegnungen und unerwarteten Situationen in der Gegenwart auszusetzen und daraus Anregungen abzuleiten, setzt gestalterische Kräfte frei, die wiederum als Apell oder mindestens als Möglichkeit vom Kunstwerk in die Gesellschaft zurückwirken. Kunst kann gedankliche Beweglichkeit beim Betrachter hervorrufen, in allen Bereichen der Gesellschaft, als Anstifter für eine andere Sichtweise der Dinge.
Vom persönlichen Empfinden ins gesellschaftlich-politische gedreht kann Leichtigkeit dabei als ein Gefühl oder eine Haltung gelesen werden, aus der heraus erst eine positive Bewegung, ein Aufbruch möglich ist. Problembewusstsein alleine ermöglicht keine Entwicklung, Bedenken sind nicht der beste Nährboden für Phantasie, und der ängstliche Blick sieht Hürden übergroß, die ein unbekümmerter Enthusiasmus zu überwinden sucht. Kunst hat dabei den Vorteil, nicht umsetzen zu müssen, sondern Kunst weitet den Blick.
In seinem Roman „Die unerhörte Leichtigkeit des Seins“ beschreibt Milan Kundera Leichtigkeit als ein Lebensgefühl, das nur für einen kurzen Moment Gültigkeit hat, immer latent gefährdet ist und eigentlich nur als – bewusstes oder unbewusstes – Ausblenden der Realität erlebbar ist. Es ist ein Gefühl mit kurzer Halbwertszeit, ein Moment des Glücks, den man im Bewusstsein des baldigen Aufwachens durchlebt, wenn man noch im Halbschlaf die Augen für einen Augenblick geschlossen hält, um einen plastisch erlebten Traum auszukosten.
Die Kunstwerke in dieser Gruppenausstellung verbindet eine materielle Leichtigkeit, ein Gefühl des Schwebens und eine gewisse Vorstellung von Utopie, die in unterschiedlichen Materialien umgesetzt wird. Skulpturen, großformatige Installationen, aber auch Videos und Zeichnungen lassen positive Assoziationen im Raum frei. Gemeinsam ist ihnen, das ihre Materialität im Arbeitsprozess und in ihrer jeweiligen künstlerischen Aussage einen besonderen Stellenwert einnehmen. Vor allem der Einsatz von Beton und Glas reflektiert dabei die Architektur des Marler Rathauses, dessen funktionale Gliederung und grundlegende Leichtigkeit so überzeugend ist und bei der anstehenden Renovierung nicht verloren gehen darf.


Künstler
Otto Boll (Skulpturenmuseum Glaskasten Marl)
Josef Dabernig
Katja Davar
Nikolaus Gansterer
Michael Hakimi
Ernst Hermanns (Skulpturenmuseum Glaskasten Marl)
David Jablonowski
Gudrun Kemsa
Norbert Kricke (Skulpturenmuseum Glaskasten Marl)
Isa Melsheimer
Eduardo Paolozzi (Skulpturenmuseum Glaskasten Marl)
Julius Stahl
Raphaela Vogel
Stephan Wiesen
Beny Wagner